Die Auferstehungskirche ist täglich von 10 - 18 Uhr geöffnet.
Die Auferstehungskirche ist täglich von 10 - 18 Uhr geöffnet.
Wer die Auferstehungskirche betritt, der kommt an einen Ort, den Menschen vor mehr als einer Generation als Ausdruck ihres Glaubens erbaut haben und bis heute pflegen - ja mehr noch: ihn aufsuchen und in ihm zuhause sind. Die Kirche erinnert an das Geheimnis, das alles Leben trägt. Ihre Erbauer haben der Versuchung widerstanden, einen Versammlungsort unter rein praktischen und zweckmäßigen Gesichtspunkten zu entwerfen. Vielmehr wollten sie durch die äußere Gestaltung Hinweise geben auf das, was für Christen wichtig ist.
Noch ehe man die Kirche sieht, fällt ihr Turm auf: Hoch ragt er in den Himmel, wer von Süden mit der Bahn oder dem Auto in die Stadt kommt, sieht seine Spitze in den Himmel ragen, nachts beleuchtet. Massiv gegründet und schlank aufragend gibt er weithin sichtbar zu erkennen: hier versammeln sich Menschen, denen das Wort "Gott" und die Sache, für die es steht, nicht gleichgültig ist - ob sie es nun zögerlich oder gewiss, laut oder leise in den Mund nehmen.
Der Turm weist, einem Fingerzeig gleich, in den Himmel. Und verweist damit zugleich auf die Wirklichkeit, die alle Wirklichkeit umfasst und begründet.
Vier Glocken trägt er. Ihr Geläut teilt den Tag. Sie sind zu hören an den Wendepunkten eines Lebens: Wenn Eltern ein Kind zur Taufe bringen, wenn zwei Menschen heiraten, wenn ein Mensch gestorben ist und zum Grab getragen wird. Sie sind zu hören, wenn Menschen sich versammeln und miteinander singen und beten, schweigen und hören.
Kirchen sind besondere Orte. Nicht umsonst suchen Menschen sie auf und besonders im Urlaub findet sich mancher in einer Kirche wieder, die er sonst links liegen lässt.
Wer die Auferstehungskirche betritt, sollte schon vor der Tür kurz verweilen.
Ihr Relief gleicht Flammenzungen und erinnert an die Berufung des Mose durch Gott im brennenden Dornbusch:
"Und der Engel des Herrn erschien dem Mose in einer feurigen Flamme aus dem Dornbusch... Und Gott sprach: ‚Der Ort, an dem du stehst, ist heiliger Boden..‘ (2. Mose, Kapitel 3).
"Heiliger Boden" also auch, auf den der Kirchenbesucher tritt, ein besonderer Raum: keine Fabrikhalle, kein Büro, sondern eine Kirche: Hier wird die Ahnung lebendig , dass die Wirklichkeit größer und weiter ist als der Alltag aus Zwängen und Notwendigkeiten, aus Berechnen und Verbrauchen.
Die ersten Schritte führen in den Vorraum, unter die Orgelempore. Eine Tür zur Rechten führt in die kleine Vesperkapelle. Hier finden auch Veranstaltungen statt, so z.B. der gemeinsame Brunch nach Familiengottesdiensten.
Geht man unter der Orgelempore hindurch in den Kirchenraum, so werden die Blicke unweigerlich auf das große Lichtband an den beiden Seiten und an der Altarwand gezogen: Blau, rot und goldgelb bricht sich das Tageslicht in den bunten Glasfenstern. Besonders am Morgen, wenn die Sonne im Osten, hinter der Altarwand, aufgeht, ist der Eindruck am stärksten. Wenn die Sonne am Vormittag langsam höher steigt, tanzen farbige Lichtflecken auf dem Fußboden. Nie ist es wirklich finster in dieser Kirche, auch an dunklen Tage findet das Tageslicht in warmen Tönen seinen Weg ins Innere.
Es gibt einen Psalmvers, der wie gemacht für diese Kirche scheint.
Da sagt der Psalmbeter über den doch eigentlich unsichtbaren Gott:
"Licht ist dein Kleid, das du anhast... (Psalm 104).
Die Farben der Fenster machen sein Licht und mit diesem auch etwas von ihm sichtbar:
Rot als Farbe des Feuers und des Blutes, als Farbe des Lebens und der Liebe. Brennend vor Liebe ist Gott zu seinen Menschen, an ihm mögen sie sich wärmen wie an einem Feuer, das Licht und Wärme gibt dem Erstarrten.
Blau ist in der traditionellen Farbsymbolik die am wenigsten materielle Farbe. Es steht für Weite und Tiefe, für Klarheit und Reinheit: in der Luft, im Wasser, dem Kristall oder Diamant. Blau ist die Farbe der Treue und Wahrheit und in diesen Bedeutungen Gott zugestellt.
Und schließlich das Gelb des Goldes und der Sonne: die Farbe der Kostbarkeit und Ewigkeit.
So fangen die Glasfenster das Licht Gottes ein und versuchen etwas von seinem Wesen sichtbar zu machen
Diese Kirche ist, wie alle, nach Osten, in Richtung des neuen Tages, ausgerichtet. Dort steht der Altar, an dem die Gemeinde sich zum Abendmahl versammelt, allen in gleicher Weise die geöffneten Hände gefüllt werden mit Brot und Wein. Und über dem Altar im Lichtband ein angedeuteter Stern. Er ist Hinweis auf die Hoffnung der Christen: Dass Jesus Christus ihr Herr ist und bleibt - über alle Grenzen und Zeiten hinweg. Er ist der Morgenstern, der bis in die Ewigkeit leuchtet, er ist die "Sonne der Gerechtigkeit", die dem Menschen Licht und wahres Leben gibt.
Auch der bronzene Christus über dem Altar hat seinen eigenen Charakter: Zwar trägt er deutlich sichtbar die Wundmale des Kreuzes an Händen und Füßen – Zeichen dafür, dass der Gottessohn menschliches Leben bis in Leiden und Tod hinein geteilt hat. Doch seine Haltung spricht eine andere Sprache. Und wer ihn auf gleicher Höhe von der Seite anschaut, der entdeckt den entscheidenden Punkt: Dieser Christus "schwebt" am Kreuz. Die wenigen Berührungspunkte zwischen Kreuz und Körper sind allein in mechanischer Notwendigkeit begründet.
Der Christus dieser Kirche ist - wie könnte es anders sein – ein lebendiger Christus, ein auferstandener, den der Tod nicht halten konnten. Einer, der den Menschen mit weit ausgebreiteten Armen begegnet – segnend und frei und ebenso offen wie einladend.
Wenn der Blick weiter durch den Raum wandert, wird er auch seiner Höhe gewahr, einer Höhe im rechten Maß: keine Decke, die deckelschwer nach unten drückt, kein hohes Gewölbe, das klein macht, sondern: eine Decke wie ein weit gespanntes Zelt. Menschen sind, nach biblischen Verständnis, Wanderer durch die Zeit, Gäste auf Erden. Und auf diesem Weg durch die Zeit eingeladen, immer wieder Rast zu machen im Angesicht Gottes. Rast machen, Worte hören, die anderswo nicht gesagt werden, sich ausruhen, sich stärken lassen und vergewissern. So kommt in diesem Kirchenraum auch die Hoffnung zu Wort, schließlich am Ende gut nach Hause zu kommen
Die Auferstehungskirche ist ein denkmalgeschützer Kirchbau der Architekten Langner und Fries. Sie wurde Ostern 1964 eingeweiht.
Abmessungen: |
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Größte Länge |
39,40 m |
Größte Breite |
35,00 m |
Höhe des Firstes |
14,50 m |
Bebaute Fläche |
770 qm |
Die Kirche hat 320 Sitzplätze
Orgel mit 23 Registern
Turmhöhe 39,55 m
Vier Bronzeglocken: fis´, gis´, h´, cis´